Werkstatt

Abgeschlossen:
 

 
KURZGESCHICHTEN-ZYKLUS
„WIR“
 
Die sogenannte „Flüchtlingskrise“ 2015/16 machte mich auf Denkmuster aufmerksam, unausgesprochene, gesellschaftlich sanktionierte Einschätzungen und Erwartungen in Bezug auf Migranten, die alles andere als menschenfreundlich sind. Das kann auch bei Zeitgenos­sinnen, die sich für vorurteilsfrei halten, zu fragwürdigen Ideen führen: Wir halten es zum Beispiel für normal, dass Zuwanderer sich, wenn sie endlich eine Arbeitsgenehmigung bekommen, mit schlecht bezahlten Jobs zufrieden geben, egal welche Fähigkeiten und berufliche Qualifikationen sie mitbringen.
 
Ausgehend von meinen diesbezüglichen (Selbst)Beobachtungen ist ein Zyklus von zehn Kurz­geschichten entstanden.
 
Als Erzählperspektive benutzte ich ein „Wir“, hinter dem von Text zu Text unterschiedliche ErzählerInnen stehen.
 
Gefördert durch das Adalbert-Stifter-Stipendium 2018 des Landes Oberösterreich.
Die Erzählung "Wir retten Europa" stand auf der Shortlist des AK-Literaturpreises 2017.
Die Erzählung "Freibad" wurde mit dem Marianne.von.Willemer-Literaturpreis 2019 ausgezeichnet.
 
 
Spaß muss sein
WissenschafterInnen fürchten um Forschungsaufträge und überlassen es einem deklarierten Fremdenhasser, einen syrische Kollegen aus dem Forschungsinstitut zu mobben.
 
LandespolitikerInnen probieren ein elektronisches Migrations-Leitsystem aus, das AsylwerberInnen auf eine endlose Wanderung durchs Land schickt. Die Flüchtlinge werden dabei lückenlos überwacht. Nebenher finanzieren sie ihren Aufenthalt im Land selbst und erwirtschaften sogar noch Gewinne.
 
Kinder versuchen das richtige zu tun, ohne als die Dummen dazustehen, was am Ende für niemanden gut ausgeht.
 
Fremdkörper
JournalistInnen lassen sich zu Recherchezwecken illegal über die albanisch-serbische Grenze schleusen und geraten in eine Situation, in der sie sich entscheiden müssen, ob sie helfen oder sich selbst in Sicherheit bringen.
 
Türkische Frauen finden eine gro­teske Lö­sung für das Kopftuch-Problem.
 
Hausgemeinschaft
"Wir" beobachten, wie MieterInnen in einer Wohnhausanlage erfolglos versuchen, einer jungen Frau mit Migrationshintergrund näher zu kommen. Eine sich ankündigende Tragödie können sie nicht verhindern.
 
Gromolo
Eine Gruppe von LaienschauspielerInnen versucht, Flüchtlingen zu helfen, indem sie sie zur Darstellung ihrer Fluchterfahrungen ermutigen. Sie ahnen nicht, was sie damit anrichten können.
 
Eine Österreicherin und ein minderjähriger Asylwerber, die einander regelmäßig auf der Straße begegnen, könnten miteinander ins Gespräch kommen, würden nicht Vorurteile und ein unglücklicher Zufall das (vorerst) verhindern.
 
Drei 13jährige Mädchen lernen einen jungen Mann aus dem Flüchtlingsheim kennen, das im Ort nicht bei allen Einwohnern auf Gegenliebe stößt. Sie erleben eine Serie von Überraschungen und Missverständnissen und beschuldigen ihn schließlich, sie im Schwimmbad sexuell belästigt zu haben.
 
Einem Rentner-Paar kommen illegale EinwanderInnen bei der Vogelbeobachtung in die Quere. Das zwingt die alten Leute, außer Haus zu gehen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
 
 
In Arbeit:
 

 
„KÖCHINNEN - ROMAN"
 
Inhalt
 
Julia Lenz, Ende zwanzig, strebt einen Berufswechsel an. Sie will Köchin werden. Sie gerät an Marianne Berger, die ihren Landgasthof lieber heute als morgen loswerden möchte. Nach einem holprigen Start arbeiten die beiden Frauen gut zusammen. Sie erkochen eine Haube, was beiden kein Glück bringt. Es sieht aus, als würden beide verlieren, was ihnen am wichtigsten ist: die eine einen Platz, an den sie hingehört, die andere den Beruf, der ihr Leben ist.
 
Kapitel 1 - Lesung
 
(Podcast des Berufsverbands Österreichischer SchreibpädagogInnen)